Die Vorgeschichte der Christuskirche Metten
Nach dem Krieg wurden die ersten evangelischen Gottesdienste in der evangelischen Bekenntnisschule gefeiert. Auch das Kloster hatte vor dem Bau der Christuskirche der evangelischen Gottesdienstgemeinde Gastfreundschaft gewährt.
In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelte sich in Metten durch die zahlreichen zugezogenen Flüchtlingsfamilien ein neuer Schwerpunkt der Gemeindearbeit, der mit einem eigenen Gemeindezentrum gefestigt werden sollte. Im Herbst 1961 wurde dazu ein Grundstück an der Adalbert-Stifter-Straße erworben.
Am 15. Juli 1963 war Baubeginn, am 11. August erfolgte die Grundsteinlegung. Nach kurzer Bauzeit wurde die Kirche mit dem kleinen Gemeinderaum am 22. Dezember 1963, dem 4. Sonntag im Advent, eingeweiht. Sie trug von Anfang an den Namen "Christuskirche". Die Baukosten beliefen sich einschließlich Grunderwerb auf 130.500 DM.
In der neuen Kirche wurden nun alle vierzehn Tage für die Gemeindeglieder aus Metten, Neuhausen, Bernried, Edenstetten und Egg Gottesdienste gefeiert. Im Gemeinderaum fanden die Kreise und Gruppen für ihre Treffen und Aktivitäten Platz. Die Pläne stammten von dem Münchner Architekten Wolfgang Fuchs.
Unter der Leitung des Mettener Architekten Hans-Joachim Kuhr wurde im Jahre 1971 für 19.000 DM der kleine Glockenturm errichtet. Am 8. Mai 1971 wurde das Fundament ausgehoben, der Glockenturm vor Ort betoniert und am 10. Juli 1971 aufgestellt.
Der Guss der Glocke erfolgte am 27. November 1970 in der Glockengießerei Perner in Passau. Die Glocke hängt offen sichtbar im Turm und trägt die Aufschrift "Befiehl dem Herrn deine Wege" (Psalm 37, Vers 5).
Die Christuskirche
Äußerlich fällt die evangelische Kirche in Metten sofort durch ihre Granitverblendung und die eigenwillige Form des Daches auf. Der Eindruck im Inneren der Kirche wird von den Glaskunstfenstern geprägt. Diese wurden im Jahre 1994 nach Plänen des Bildhauers Wolf Hirtreiter aus Gröbenzell in der Regensburger Glaskunstanstalt Schwarzmayr gefertigt. Auf der linken Seite zeigt das Fensterband das Leben Jesu mit den Bildern der Geburt, der Passion, der Kreuzigung und der Auferstehung. Dem gegenüber stellen die Bilder im rechten Fensterband Selbstaussagen Jesu aus dem Johannesevangelium dar: Ich bin der Weinstock / Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben / Ich bin der gute Hirte / Ich bin das Licht der Welt / Ich bin das Brot des Lebens.
Die einzelnen Motive sind durch die Farbgebung sowie das sich waagerecht durchziehende Farbband verbunden.
Der Anbau
Am 4. April 2000 beschloss der Kirchenvorstand den Anbau eines Gemeindesaales mit zeitgemäßen Neben- und Sanitärräumen. Baubeginn war im Mai 2002. Der 50 m² große Saal wurde als eigener Baukörper der bestehenden Christuskirche angeglichen und mit dieser durch einen Glasgang verbunden, an dessen Rückseite die Nebenräume anschließen. Der alte Gemeinderaum wurde renoviert. Zusätzlich wurde für eine kleine Sakristei Platz geschaffen. Abschließend wurden die Außenanlagen neu gestaltet, so dass die Christuskirche nun ebenerdig erreichbar ist.
Die gesamte Maßnahme kostete 313.000 EUR. Die feierliche Einweihung erfolgte am 1. Dezember 2002, dem 1. Sonntag im Advent, durch Regionalbischof Dr. Helmut Millauer. Am 7. Oktober 2003 beschloss der Kirchenvorstand, dem Anbau den Namen "Dietrich-Bonhoeffer-Haus" zu geben.